Es muss nicht immer Altstadt sein, oder Mittelalter. Das Zürcher Quartier Enge hat architektonisch und historisch sehr viel zu bieten. Viele Bauten stammen aus Zeitepochen, in denen sich Zürich stark entwickelte und zum wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz avancierte. Und dann ist es einfach ein Genuss, in der Enge herumzuspazieren. Es hat viel Wasser, viel Grün und ruhige Plätze. All dies lässt sich in einer Führung zu Fuss durchs Quartier ganz entspannt und im eigenen Tempo kennenlernen.
Wo liegt die Enge?
Das Quartier Enge liegt in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums am Zürichsee und ist überhaupt fast ganz von Wasser umgeben. Im Westen fliesst die Sihl, im Norden markiert der Schanzengraben die Grenze zur Altstadt und im Osten liegt der Zürichsee.
Als Ausgangspunkt für eine Quartierführung ist der Bahnhof Enge optimal: Fünf Minuten per S-Bahn vom Hauptbahnhof, verkehren hier fünf Tramlinien in alle Richtungen.
Quartierführungen für Zürcher oder Auswärtige
Eine Quartierführung in Zürich-Enge lässt drei Epochen aufleben, in denen in Zürich sehr viel passierte:
Belle Epoque
1893 wird die reiche Vorortgemeinde Enge (wie verschiedene andere) eingemeindet und ist fortan ein Quartier der Stadt Zürich. In der Belle Epoque (bis zum ersten Weltkrieg) entstehen zahlreiche Villen und Bürgerhäuser, hier wohnen die reichen Zürcher und bringen ihren Wohlstand auch architektonisch zum Ausdruck. Dank Elektrifizierung und Wasserversorgung steigt der Komfort.
Zwischenkriegszeit
In der Zwischenkriegszeit (1918 bis 1939) wird die Infrastruktur der Stadt massiv ausgebaut. Das „Rote Zürich“ investiert in Verkehrswege, technische Bauten und öffentliche Institutionen. In die innere Enge ziehen immer mehr Firmen, welche dem Bleicherweg ein sehr urbanes Gepräge geben. Neben den Villen und Luxus-Appartements werden auch immer mehr Wohnhäuser für weniger begüterte Stadtbewohner gebaut. Die Verdichtung nimmt zu.
Moderne
Nach dem zweiten Weltkrieg richtet sich die Stadt auf die moderne Zeit aus. Schweizer Firmen werden international, Bauten wachsen in den Himmel, und das Auto nimmt immer mehr Platz ein. Höhepunkt dieser Entwicklung ist das Hochhaus zur Palme mit Tankstelle, Drive-in Bank und Schnellverpflegung. Die schönsten Aussichtspunkte auf der Terrasse dienen als Autoparkplätze!